Die unzähligen Zuchtsorten des Heidekrauts interessieren
mich alle nicht, ich mag am liebsten die ganz "gewöhnliche" Besenheide. Doch wie
vermehrt man sie über Samen? Ende Dezember 2015 streifte ich etliche Blüten ab
und schüttelte die fast schon mikroskopisch kleinen Samen aus. Zum Thema
Substrat hatte ich gelesen, daß Calluna vulgaris nur auf Torf keimen würde (Quelle).
Doch wie kann das sein? Viele bekannte Heideflächen befinden sich doch auf
sandigen Böden, Torf sucht man dort vergeblich. Um der Frage nach einem geeigneten
Anzuchtsubstrat nachzugehen, verwendete ich sowohl Torf als auch reinen Sand. Da es sich um
einen Lichtkeimer handelt, wurden die Samen nur aufgestreut. Bewässert habe ich
im Anstauverfahren, und zwar ausschließlich mit Regenwasser, da Heide
kalkmeidend ist.
Anfang April 2016 war es endlich soweit, ein grünlicher Schimmer wurde in den Anzuchtschalen sichtbar - und zwar zuerst in denen mit Sand! Damit wäre also die Behauptung widerlegt, daß Calluna nur auf Torf keimt, sie keimt auf Sand ebenso gut, sonst hätte sie z. B. in der Lüneburger Heide wohl auch ganz schlechte Karten. Allerdings bietet die Aussaat auf Torf dennoch einen entscheidenden Vorteil, denn wie ich mittlerweile feststellen konnte, begünstigt Torf das Wachstum eindeutig. Die Kombination aus Sand als Substat und vollsonnigem Standort ist dagegen ungünstig, wie man auf dieser Aufnahme vom 30.6.16 sehen kann. In den beiden linken Schalen wächst die Heide auf Torf, in der dritten Schale auf Sand, und diese Schale stand genau wie die beiden mit Torf in praller Sonne. Die Schale ganz rechts enthält ebenfalls Sand, war aber schattiger aufgestellt. Trotzdem wächst die Heide auch hier schlechter als auf Torf.