Dienstag, 23. Dezember 2014

Koelreuteria paniculata

Aktuell versuche ich, Samen des Rispigen Blasenbaums (Koelreuteria paniculata, auch Blasen-Esche genannt) zum Keimen zu bringen. Die Samen in beiden Gefäßen wurden etwa 48 Stunden gewässert. Im linken Gefäß schwimmen die Samen noch, da sie kein Wasser aufnehmen konnten. Die Samen im rechten Gefäß wurden dagegen angefeilt, um die Samenschale zu verletzen (Skarifikation oder Skarifizierung). Aufgrund dieser Verletzung konnten die Samen aufquellen und sanken nach kurzer Zeit ab. Interessant ist die relativ kräftige Schaumbildung (nach Schütteln) im Gefäß mit skarifizierten Samen. Koelreuteria paniculata gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Ein weiterer Vertreter dieser Familie ist Sapindus mukorossi, von dem die bekannten "Waschnüsse" stammen. Die Samen von K. paniculata enthalten ebenfalls Saponine, die nach Verletzung der Samenschale freigesetzt wurden und für die beobachtete Schaumbildung verantwortlich sind. Nun bleibt abzuwarten, ob durch die Skarifizierung auch die Keimung begünstigt wird.

Montag, 11. August 2014

Datura stramonium - Update

Seit April hat sich der Stechapfel gut entwickelt, die Pflanze ist weitaus kräftiger geworden als erwartet und hat zahlreiche Blüten angesetzt. Die Früchte lassen eine üppige Ernte erwarten, so daß die nächste Aussaat gesichert ist.



 

Montag, 4. August 2014

Anastatica hierochuntica

Meine Echte Rose von Jericho blüht! Verglichen mit in der Heimat (Levante, Sinai, Nordafrika) gewachsenen Exemplaren ist mein Pflänzchen natürlich ein Zwerg. Trotzdem erfreue ich mich an der ersten Blüte dieses nicht ganz einfach zu beschaffenden Gewächses, zumal auf Weihnachtsmärkten regelmäßig Leichen eines Moosfarns (Selaginella lepidophylla) als "Rose von Jericho" angeboten werden - die Bezeichnung "Unechte Rose von Jericho" sucht man hier allerdings vergeblich.
Da ich mich ungerne mit unechten Dingen befasse, bestellte ich in Israel ein getrocknetes Exemplar von Anastatica hierochuntica. Die zusammengerollte Pflanze schließt die Samen ein. Es handelt ich um einen sogenannten Steppenroller (engl. tumbleweed), der zur Verbreitung der Samen den Wind nutzt. Man spricht in diesem Fall von Chamaechorie. Wird die Pflanze naß, entfaltet sie sich wieder und gibt die Samen frei. "Wiederbelebt" wird sie dadurch jedoch nicht, die Bewegung ist lediglich auf einen Quellvorgang zurückzuführen.
Da hierzulande selbst getrocknete Pflanzen kaum käuflich zu erwerben sind, fand ich bereits die gelungene Anzucht aus einem auf diese Weise gewonnenen Samen erfreulich. Daß das Pflänzchen in unserem Klima sogar eine Blüte hervorbringen konnte, übertraf meine Erwartungen und tröstet darüber hinweg, daß es die Entwicklung zum "tumbleweed" sicher nicht mehr schaffen wird.
Aussaat: 11.4.14, Blüte: 2.8.14


Mittwoch, 11. Juni 2014

Liriodendron tulipifera

Den Tulpenbaum generativ zu vermehren, soll nicht ganz so einfach sein. Von knapp 150 im letzten Herbst gesäten Samen keimten ganze zwei, und ein Keimling ist mir auch schon wieder eingegangen. Daher kann ich nur hoffen, daß ich den einzigen noch verbliebenen durchbringe. Das Primärblatt hat absolut noch nicht die typische Form.


Canna indica

Sicher keine Sensation, Samen des indischen Blumenrohrs zum Keimen zu bringen, aber diese "Zipfelmütze" finde ich skurril. Vor 2 Jahren hatte ich Samen einer relativ kleinen, gelbblühenden Sorte einer Pflanze mitgenommen, die in einem Kübel an der Bremer Schlachte stand. Ob dieser Nachkomme wohl genauso aussehen wird?



Dienstag, 29. April 2014

Juglans nigra

Aus der Gattung Juglans keimt nun auch die zweite ausgesäte Art, Juglans nigra, die Schwarznuß! Zwei von 15 Nüssen haben bereits Jungpflanzen hervorgebracht. Aussaat: 3.11.13, Keimung: 28.4.14


Samstag, 26. April 2014

Juglans ailantifolia var. cordiformis

Zu meiner besonderen Freude keimt nun auch die Japanische Walnuß! Es handelt sich hierbei nicht um die Varietät mit "normalen" Nüssen, Juglans ailantifolia var. ailantifolia, sondern um die Herzfrüchtige Walnuß, J. ailantifolia var. cordiformis. Bis jetzt keimen insgesamt fünf Nüsse (von 40).
Aussaat: 3.11.13, Keimung: 23.4.14

 

Montag, 21. April 2014

Drosera intermedia

Aus der Familie der Sonnentaugewächse bin ich vor allem an den einheimischen Arten Drosera intermedia (Mittlerer Sonnentau) und Drosera rotundifolia (Rundblättriger Sonnentau) interessiert. Letzterer fehlt noch in meiner Sammlung, aber D. intermedia konnte ich bereits aussäen - auf reinem Torf, der nur mit Regenwasser feuchtgehalten wird. Da es sich um Lichtkeimer handelt, wurden die Samen nur aufgestreut. Ob hier nun Sonnentau keimt oder etwas anderes, konnte ich zuerst kaum erkennen, inzwischen entdeckte ich aber Samenschalen an den Keimlingen, die unter Zuhilfenahme einer Lupe dem Mittleren Sonnentau zugeordnet werden konnten. An manchen Pflänzchen sind auch bereits kleine Drüsententakel sichtbar!
Aussaat: 18.11.13, Keimung: 12.4.14


 

Anastatica hierochuntica

Gibt es einen Weihnachtsmarkt, auf dem nicht die "Rose von Jericho" angeboten wird? Dabei handelt es sich ausnahmslos um die Unechte Rose von Jericho, Selaginella lepidophylla. Das ist ein Moosfarngewächs aus Mexiko, Texas, Arizona, hat mit Jericho also nichts zu tun, aber das sagt einem niemand. Ich habe mir lieber die Echte Rose von Jericho, Anastatica hierochuntica, aus Israel schicken lassen, das war auch nicht viel teurer. Die Entfaltung bei Kontakt mit Wasser interessierte mich dabei natürlich weniger, der Hansegärtner wollte vielmehr wissen, ob er sich eine lebende Pflanze heranziehen kann. Die Keimung gelang problemlos - und mit einer Geschwindigkeit, die ihresgleiches sucht. Innerhalb von nur sieben Stunden war schon eine kleine Wurzel sichtbar! Aussaat: 11.4.14, 12 Uhr, Keimung: 11.4.14, 19 Uhr.


Taxus baccata

Diese beiden Eiben haben mich überrascht. Von November 2012 bis April 2013 lagerte ich fünf Samen in einem Gefrierfach bei etwa -5 °C, dann wurden sie ausgesät. Seitdem stand der Topf auf einem Balkon. Da sich im letzten Jahr nichts tat, rechnete ich nicht mehr mit einer Keimung. Doch der (milde) Winter 2013/2014 konnte die Samenruhe brechen.
Aussaat: 24.4.13, Keimung: 29.3.14


Sondermüll im Naturschutzgebiet

Für mich ist es absolut unbegreiflich, wie man so seinen Sondermüll entsorgen kann. Der Wald, in dem ich diese (weitgehend leeren) Kanister fand, ist sogar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Natriumhypochlorit, Natriumhydroxid, Glyphosat, Formaldehyd... sowas gehört nicht in die freie Natur! Nach meiner Meldung wollte sich die zuständige Gemeinde um die Entsorgung kümmern.





Datura stramonium

Den Begriff "Unkraut" vermeide ich normalerweise, aber bei dieser Pflanze könnte er ausnahmsweise zutreffen. Trotz mehrjähriger Lagerung haben die Samen des Gemeinen oder Weißen Stechapfels nichts von ihrer Keimfähigkeit eingebüßt. Aussaat: 20.3.14, Keimung: 5.4.14

Sonntag, 6. April 2014

Medicago arabica

Dieser hübschen Pflanze begegnet man in Deutschland nicht allzu oft: der Arabische Schneckenklee war ursprünglich am Mittelmeer zu Hause, kommt inzwischen aber als Neophyt weltweit vor. Ich fand dieses Pflänzchen auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche in Bremen und nahm es mit, damit es nicht untergepflügt wird. Inzwischen blüht der Schneckenklee, so daß ich auf zahlreiche Samen hoffe.
Wie man dieser Verbreitungskarte entnehmen kann, liegen Verbreitungsschwerpunkte bei Bremen und Hannover. Doch wie kommt es zu dieser punktuellen Häufung? An beiden Standorten gab es Wollkämmereien, die Bremer Wollkämmerei (BWK) schloß erst vor wenigen Jahren ihre Tore. Der Arabische Schneckenklee soll als "blinder Passagier" mit der Rohwolle eingeschleppt worden sein - er trägt auch die Bezeichnung "Gefleckte Wollklette".
Literatur: "Der Arabische Schneckenklee Medicago arabica im Weser-Elbe-Gebiet" von Jürgen Feder. In: Bremer Botanische Briefe Nr. 8 (2010).



Carpinus betulus

Verwendet wurden voll ausgereifte Samen der Hainbuche. Zur Aufhebung der Keimhemmung (Dormanz) sollen die Samen zunächst eine Warmphase durchlaufen, bevor sie dann kalt gelagert werden. Da ich das bei der Aussaat am 7.11.13 noch nicht wußte, fiel die Warmphase aus, die Anzuchtschale kam direkt auf den Balkon. Am 12.3.14 zeigte sich trotzdem der erste Keimling. Von 64 Samen keimen bis jetzt aber nur sieben. Mit richtig durchgeführter Stratifikation wäre die Keimrate vermutlich höher gewesen - der Versuch wird im nächsten Winter wiederholt. By the way, die Hainbuche ist keine Buche, sondern sie gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae).


Keimling der Hainbuche (Carpinus betulus) mit Primärblatt.

Xanthium spec.

Bei diesem Fundstück konnte ich die Art noch nicht exakt bestimmen, es ist auf jeden Fall eine Spitzklette. Aus dieser Gattung soll nur die Gewöhnliche Spitzklette (Xanthium strumarium) möglicherweise einheimisch sein, andere Arten sind aus Nordamerika stammende Neophyten. Interessant ist die Elbe-Spitzklette, X. albinum ssp. albinum, bei der es sich um eine in Europa neu entstandene Unterart handeln soll (Quelle).
Habe am 13. März fünfzehn vorgequollene Kletten in Blumenerde gesteckt, und bis heute keimen davon zwölf - das ist doch mal 'ne Quote.



Prunus spinosa

Wegen ihrer zahlreichen Blüten interessierte ich mich für die Schlehe (oder den Schwarzdorn). Da ich mit einer langen Keimdauer und geringen Keimrate rechnete, säte ich am 10.12.13 insgesamt 70 Kerne in feuchte Blumenerde aus und ließ sie draußen überwintern. Den ersten Keimling entdeckte ich vorgestern (am 4.4.14) - hoffentlich folgen noch weitere.

Prunus spinosa, Schlehe, Schwarzdorn.

Alnus cordata & A. glutinosa

Am 30. Oktober 2013 säte ich die einheimische Schwarzerle (Alnus glutinosa) und die Herzblättrige oder Italienische Erle (A. cordata) in Anzuchterde aus. Die Stratifikation überließ ich der Natur. In der Keimdauer wurden keine großen Unterschiede beobachtet (A. cordata am 8.3.14, A. glutinosa am 19.3.14), aber die Italienische Erle scheint der Schwarzerle im Wachstum überlegen zu sein. Die Verpflanzung einiger Schwarzerlen-Keimlinge ins Freiland hat zu Verlusten durch Schneckenfraß geführt.

A. glutinosa, Schwarzerle.

A. cordata, Italienische Erle.

 

Rosa rugosa & R. multiflora

Auch an Wildrosen habe ich mich versucht. Beide Arten wurden in feuchtem Sand bei 4 °C stratifiziert. Die Vielblütige Rose (R. multiflora) keimte deutlich schneller als die Kartoffelrose (R. rugosa).


R. rugosa: Stratifikation ab 4.9.13, Keimung ab 25.12.13, nach 112 Tagen.



R. multiflora: Stratifikation ab 6.2.14, Keimung ab 15.3.14, nach 37 Tagen.

Samstag, 5. April 2014

Prunus domestica ssp. domestica

Den Auftakt macht meine Hauszwetschge. Die Vermehrung von Obstgehölzen über Samen ist eigentlich unüblich, da die Eigenschaften der Nachkommen unvorhersehbar sind. Eine "sortenreine" Vermehrung müßte vegetativ erfolgen, womit auch sichergestellt wäre, daß die Pflanze wieder die gleichen Früchte hervorbringt.
Aussaat: 30.8.13
Keimung: 1.2.14